Kolumbien 30. April bis 20. Mai 2011
Zusammenfassung:
Anschliessend an die Zusammenfassung findet ihr das Tagebuch
Unsere Favoriten spiegeln vor allem unsere Vorliebe für Natur und Tiere wider.
Wer Tipps zur Kunst sucht, wird auf unserer Seite selten etwas finden. Die
Favoriten sind für Leute gedacht, die diese Länder bereisen möchten und
ähnliche Interessen haben. Falls Ihr sie für die Planung Eurer Reise verwendet,
würden wir uns sehr über eine Spende freuen und dies als Anerkennung für die
zeitaufwändige Verfassung der Homepage betrachten. Natürlich freuen wir uns
auch über Rückmeldungen von Reisenden, welche den einen oder anderen dieser
Favoriten besucht haben.
Land und Leute:
Wir wurden in allen Ländern gut behandelt und trafen überall freundliche Leute.
Hier in Kolumbien behandeln uns die Leute sehr gut und sind äusserst herzlich.
Dies schaffen sie ohne aufdringlich zu wirken, sondern einfach mit ihrer
fröhlichen Art. Fast alle Kolumbier fragen uns im zweiten Satz, wie uns ihr
Land gefalle. Wir nahmen an, sie wollten hören, dass es uns sehr gut gefällt
und haben deshalb nie etwas anderes erzählt.
Kolumbien ist ein
sehr fruchtbares Land. Dementsprechend farbig ist auch die Landschaft. Die
Grundfarbe Grün wird mit allen Farben von Blüten und Früchten ergänzt, die man
sich fast nicht vorstellen kann, wenn man es noch nicht gesehen hat.
Unser Favoriten
- Das Valle Cocora und das Städtchen Salento. Kühe unter Palmen muss man gesehen
haben.
- Das sind leider nicht besonders viele
Favoriten. Die aussergewöhnlichen und seit Januar anhaltenden starken
Regenfälle haben in weiten Teilen des Landes dazu geführt, dass viele Strassen
abgerutscht oder verschüttet wurden. Wir konnten deshalb viele der von uns
angestrebten Ziele nicht besuchen.
- Dementsprechend fiel unser Aufenthalt fast
zwei Wochen kürzer aus als geplant.
30. April
Oberpünktlich landeten wir am Flughafen von Cartagena. Die Einreise verlief
ohne Probleme und sehr rasch hatten wir auch unser Gepäck. Vom Flughafen fuhren
wir mit einem Taxi in unsere Unterkunft, der Casa Viena in Cartagena. Dort
bezogen wir unser Zimmer und besuchten danach einen Teil der Altstadt.
1. bis 6. Mai
Am Sonntag machten wir uns zu Fuss daran die grosse Stadt zu erkunden und kamen
dabei ganz schön ins Schwitzen. Es war furchtbar heiss und auch die
Luftfeuchtigkeit war extrem hoch. Am Montag ging Weggu dann mehr pro Forma zur
Verschiffungsagentur, aber siehe da, das Schiff war schon angekommen. Es konnte
sogleich mit den Formalitäten losgehen. Um es kurz zu machen: Es dauerte zwei
Tage und es war ein ziemliches Gerenne von einer Behörde zur anderen. Alles
ging ein wenig langsam, aber es ging. Der Höhepunkt war die Zollinspektion, zu
welcher Weggu am Morgen um 7 Uhr beim eine halbe Stunde ausserhalb von
Cartagena gelegenen Hafen aufgeboten wurde. Er war 10 Minuten zu früh und
wartete ---------- und wartete ---------- und fragte nach ---------- und
beschwerte sich ---------- und fragte wieder nach ---------- und beschwerte
sich beim Chef. Das schien zu nützen, denn der nahm dann um 9 Uhr endlich das
Telefon in die Hand und suchte den Zollfritzen. Danach gab es Entwarnung: Er
sei unterwegs und werde gleich eintreffen. Weggu wartete ---------- und fragte
beim Chef nach, welcher beruhigte ---------- und reklamierte beim Chef,
welcher telefonierte ---------- und dann, um halb elf - Wer hätte das gedacht?
- war der Zollinspektor da. Er brachte 15 Minuten für die Inspektion, bei der
er noch ein paar Fotos machte. Danach nahm er Weggu mit zum nächsten Büro und
von da an ging es Schlag auf Schlag. Um 12 Uhr waren die Papiere fertig und
jetzt musste nur noch der Camper abgeholt werden. Dummerweise ist der Hafen von
12 bis 14 geschlossen. Dann halt noch schnell in die Stadt und die Versicherung
abschliessen. Gegen 14 Uhr war Weggu mit allen Papieren wieder beim Chef,
welcher sofort einen Anruf tätigte, damit ein Mitarbeiter Weggu abholte und zum
Wagen brachte. In der Zwischenzeit waren auch die drei Deutschen, die mit uns
verschifft hatten, im Büro angekommen und zum grossen Erstaunen von allen
Beteiligten waren diese trotz Begleitung durch einen professionellen Schlepper
weniger weit als wir. Die hatten noch nicht mal die Zollkontrolle erledigt. Wir
glauben, die Kollegen haben sich ein bisschen genervt, dass sie 100 Dollar für
einen Schlepper bezahlten und ein Berner ohne Schlepper schneller vorankam.
Nach einer halben Stunde und mehrmaligem Nachfragen kam endlich der
Mitarbeiter, der mit Weggu zum Fahrzeug gehen sollte. Da waren sie auch bald,
aber dann begann auch er noch mit Papierkram. Es war die Hölle. Da meint man,
das sei alles gewesen, noch ein paar Minuten, bis das Auto aus dem Zoll ist,
und dann geht es noch einmal mehr als eine Stunde. Dann war es aber endgültig
geschafft, und so wie es aussah, hatten Truck und Camper die Verschiffung ohne
Schaden überstanden. Gegen 17 Uhr ging es dann direkt in die Garage. Diese
hatten wir bereits vorher ausgesucht und alles vorbesprochen. Es war einiges zu
tun. Ersatz der Dichtung eines Bremszylinders, Ersatz der Dichtung des
Differentials, Revision der Hinterbremse rechts und natürlich Wechsel von Öl
und Ölfilter. Wie wir vermutet hatten, dauerte das ganze seine Zeit, da keine
Original-Ersatzteile zur Verfügung standen. Alles wurde demontiert und dann
ging einer der beiden Mechaniker mit den defekten Teilen auf die Suche nach
Ersatz. Es dauerte dadurch zwei Arbeitstage, aber am Freitagabend war alles
fertig. Die Rechnung für Ersatzteile und insgesamt vier Arbeitstage (zwei
Mechaniker je zwei Tage) belief sich auf umgerechnet 250 Dollar. So macht es
doch fast Spass reparieren zu lassen.
7. Mai
Endlich ging es wieder auf die Achse. Gegen 9 Uhr holten wir unser Gespann in
der Garage und fuhren mit Hilfe des neuen Garmin-GPS und den darauf
installierten kostenlosen Karten von Openstreetmap ohne Problem aus Cartagena
raus. Das ist nicht selbstverständlich, denn es hat extrem viele
Einbahnstrassen. Unser Tagesziel war der Nationalpark von Tayrona und bis dahin
lagen ungefähr 250 Kilometer Fahrt vor uns. Die Reise verlief ruhig und fast
entspannt, wenn nicht diese Gebühren gewesen wären. Wir zahlten für 250
Kilometer Autobahn umgerechnet 24 Dollar und der Parkeintritt für uns und unser
Gespann betrug noch einmal 50 Dollar. Das sind Preise, wie wir sie nicht einmal
im teuren Amerika bezahlt haben. Das in einem der ärmeren Länder der Welt,
welches mit grossen Investitionen in die Sicherheit versucht den Tourismus
anzukurbeln. Weggu ärgerte sich sehr. Für den gleichen Betrag haben zwei
Mechaniker einen Tag an unserem Auto geschraubt. Wir hoffen für das Volk von
Kolumbien, dass dieser Schuss nicht nach hinten losgeht. Die Einheimischen
haben das Problem der Strassenzölle anders gelöst. Da Motorräder keine Gebühren
bezahlen müssen, fahren fast alle mit ihrem Zweirad herum. In den Städten
wimmelt es dementsprechend nicht von Autos, sondern von Motorrädern. Da fahren
und stehen so viele herum, dass es fast nicht möglich einen Parkplatz für ein
Auto zu finden.
8. Mai
Nachdem wir am Vortag den Park nicht mehr inspiziert hatten, wollten wir das
heute nachholen. Zuerst hielten wir aber noch einen Schwatz mit einem deutschen
Pärchen, welches von Süden nach Norden unterwegs ist und tauschten mit ihnen
Informationen aus. Den Blog der beiden findet ihr hier: panamericana-culinaria.de/.
Danach unternahmen wir im Park zwei verschiedene Wanderungen in den Hügeln
entlang des Meeres durch dichten Wald. Der Park hat es bei uns schwer gute
Noten zu erhalten, denn an den Stränden kann aufgrund von starken Strömungen
nicht gebadet werden. Um zu einem Badestrand zu gelangen muss zwei Stunden
gewandert werden. Wir empfehlen den Park trotz der schönen sanitären Anlagen
deshalb nicht unbedingt weiter. Wir blieben aber trotzdem noch eine Nacht um am
nächsten Tag die Homepage zu aktualisieren.
10. Mai
Gegen 9 Uhr fuhren wir los. Zuerst ging es zurück nach Santa Marta und von da
auf der Route 45 bis Bosconia. Dort auf die 80 bis El Carmen de Bolivar, wo wir
auf die Route 25, die Panamericana wechselten. Wir blieben ein paar Kilometer
auf dieser Straße, bis wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit eine Unterkunft vor
einem Hotel in Ovejas fanden. Wir waren fast acht Stunden über Nationalstrassen
gefahren und hatten knapp 360 Kilometer geschafft. Obwohl diese Straßen zwar
geteert sind, befinden sie sich dennoch zum grossen Teil in sehr schlechtem
Zustand. Strassengebühren fallen trotzdem an, und nicht zu knapp. Für 360
Kilometer waren umgerechnet 18 Dollar fällig, und dies für Strassen, auf denen
Unvorsichtige ohne Probleme die Achse des Autos demontieren könnten, ohne ein
einziges Werkzeug in die Hand zu nehmen. Unserer Laune schadete das aber nicht,
der Beifahrer hatte dafür mehr Zeit die schöne Landschaft zu geniessen und gute
Fotos zu schiessen.
11. Mai
An diesem Tag haben wir uns mit den Strassengebühren von Kolumbien ein wenig
versöhnt. Denn die Strasse 25 war heute sehr gut, und nach einigen Kilometern
gelangten wir an die ersten Baustellen. Da konnten wir feststellen, dass nicht
nur kassiert, sondern auch investiert wird. Die bauen richtig schöne neue
Strassen mit Fussgänger- und Radwegen - also wirklich vorbildlich. Ab da
zahlten wir zwar nicht gerne, aber weniger widerwillig. Wir fuhren bis nach
Valdivia, wo wir auf über 1.000 Metern auf eine kühle Nacht hofften. Seit
unserer Ankunft in Kolumbien war das Thermometer nie unter 26 Grad gefallen und
wir hatten dementsprechend nicht besonders gut geschlafen.
12. Mai
Die kühle Nacht war uns vergönnt und wir schliefen, obwohl fast direkt an der
Hauptstrasse, gut. Nachdem wir schon sehr früh aufgestanden waren, machten wir
uns gegen 8 Uhr auf dem Weg zu einem Internetcafe, denn die Nadine wurde an
diesem Tag ein Vierteljahrhundert alt. Sie war zwar nicht zu Hause, aber wir
konnten sie wenigstens auf dem Handy erreichen und gratulieren. Danach ging es
via Medellin nach Guatapé. Die kleine Strasse führte uns durch unglaublich
grüne Landschaften an Dutzenden von Baustellen vorbei. An einigen Orten fehlte
die halbe Strasse, weil ein Teil weggerutscht war. An anderen Stellen waren
Hänge abgerutscht und hatten die Strasse verschüttet. Die starken Regenfälle,
die in Kolumbien seit Januar fast ununterbrochen niedergehen, werden auf das
Phänomen La Niña zurückgeführt. Dieses tritt oft nach einem El-Niño-Jahr auf
und hat den umgekehrten Auslöser wie jedes: Beim El Niño sind die
Wassertemperaturen am Äquator zu hoch, bei La Niña zu tief. Beides führt zu
extremen Wetterphänomenen. Wir schafften aber auch diese Strasse und fanden auf
dem Camping der Stadt einen schönen Standplatz direkt am See.
13. Mai
Es war Freitag der 13., ein Tag, an dem einige nicht zur Arbeit gehen. Uns ging
es aber gut, denn wir hatten eine kühle Nacht und sehr gut geschlafen. Am
Morgen war das Wetter noch sonnig und wir beschlossen Wäsche zu waschen. Danach
skypten wir mit der halben Schweiz und als wir dann endlich das Städtchen
besuchen wollten, regnete es schon wieder. Wir verbrachten deshalb einen
gemütlichen Tag nach dem Motto „Morgen ist auch noch ein Tag“ auf dem Camping.
Chrige bekam Besuch von einer Nachbarin, welche ihr unbedingt ein Huhn
verkaufen wollte. Da Chrige aber vermutete, die Frau würde das Huhn lebend
bringen, erklärte sie ihr, wir seien Vegetarier.
14. Mai
Wieder eine gute und kühle Nacht und wir erwachten richtig erholt. Nachdem wir
endlich die Verwalter des Campingplatzes geweckt hatten, damit wir unser
Stromkabel abhängen konnten, ging es zurück Richtung Medellin und von da nach
Pintada zum dortigen Campingplatz. Unterwegs kauften wir bei den Händlern an
der Strasse Gemüse und Früchte um unseren Kühlschrank wieder ein wenig zu
füllen. Gegen 15 Uhr waren wir auf dem schönen, aber leider ein wenig teuren
Campingplatz mit Swimmingpools und schönen Duschen.
15. Mai
Unsere heutige Route führte uns über die Autopista del Cafe – ja, die heisst
wirklich so - mitten in ein bekanntes Anbaugebiet nach Salento auf den Camping Monteroca. In Kolumbien gibt es
zwei Orte mit diesem Namen. Wer auf der Karte oder in Google Maps verfolgt, wo
wir waren, sucht auf der Strecke zwischen Pereira und Armenia. Auf der Fahrt
dahin sahen wir ein unglaublich fruchtbares und dementsprechend grünes Gebiet,
das uns wie ein Paradies vorkam. Hier fliegen einem die Tauben - so scheint es
wenigstens - direkt in den Mund. Es wächst einfach alles: Orangen, Bananen,
Avocados, Mangos, Kokosnüsse, eine Vielzahl von Gemüsen und natürlich auch
Kaffee. Es ist aber, wie wir an den Hütten am Strassenrand erkennen konnten,
nicht für alle ein Paradies. Wie oft sind es auch hier einzelne Grossgrundbesitzer,
welche Kohle scheffeln und nur wenige profitieren davon. Die Leute leiden aber
sicher nicht Hunger, sind sehr freundlich und lachen mehr als die meisten
Europäer.
16. Mai
An diesem Tag hatten wir uns das Valle del Cocora ausgesucht um eine Wanderung
zu unternehmen. Wie liessen unser Gespann im Camping stehen und fuhren mit dem
Bus nach Salento. Dort mussten wir warten, bis genug Leute für einen Transport
beisammen waren, aber das dauerte nicht all zu lange. Auf unserem Jeep war die
Familie Leissing aus Bregenz, Mutter, Vater und Tochter. Die Tochter
unterrichtet für ein Jahr an der Uni in Bogota und die Eltern sind gerade für
drei Wochen auf Besuch. Wir unternahmen die Wanderung gemeinsam mit ihnen und
es war erstens abenteuerlich und zweitens sehr unterhaltsam. Abenteuerlich,
weil durch die starken Regenfälle der letzten Monate einige Fussgängerbrücken
weggerissen wurden. Diese waren notdürftig durch über den reissenden Bach
gelegte Baumstämme repariert. Es ging aber zum Glück niemand baden. Die Wanderung
führte uns durch eine wunderschöne Landschaft, zum Teil durch Urwald, dann
wieder über grüne Wiesen mit vielen Kühen. Eigentlich fühlten wir uns wie in
den Schweizer Alpen, aber die Palmen, die mitten auf den Bergwiesen standen,
holten uns wieder in die Realität zurück.
17. Mai
Als Erstes gingen wir eine Kaffeeplantage besichtigen um uns über den
Produktionsprozess informieren zu lassen. Wir besuchten eine Finca kurz vor
Barcelona. Kaum angekommen wurden wir wie die Kaffeepflücker eingekleidet. Wir befanden
uns in einer Gruppe mit ungefähr 40 Kolumbianern. Da wurde viel gelacht,
fotografiert und zum Schluss sogar noch getanzt. Die Kolumbianer sind richtige
Festhütten und das schon am frühen Vormittag. Wie das wohl bei einem Fest am
Abend abgeht? Danach ging es zum praktischen Teil. Wir wurden von der Pflanze
bis zum Kaffeegetränk fachkundig instruiert. Nach dem theoretischen Teil ging
es dann ans Praktische und wir mussten Kaffee ernten. Als Entschädigung für die
harte Arbeit erhielten wir schließlich eine Kaffeedegustation. Der Kaffee ist
nicht schlecht, aber er wäre mit einer italienischen Kaffeemaschine bestimmt
zehnmal besser. Hier in Kolumbien wird der Kaffee wie zu Urzeiten in einen
Filter gefüllt und dann mit heissem Wasser übergossen. Anschliessend an die
interessante Kaffeelektion fuhren wir bis nach Buga, wo wir in einem
Regionalpark einen schönen Standplatz bei einem Aussichtspunkt am Hang fanden.
Von unserem Camper aus hatten wir eine schöne Sicht auf den Talboden und die
Anbauflächen von Zuckerrohr, so weit das Auge reicht.
18. Mai
Es waren 290 Kilometer auf der Panamericana geplant. Es ging deshalb früh los
und wir kamen die ersten 100 Kilometer recht zügig voran. Ab Popayan führte die
Strasse dann in die Berge und der Kilometerdurchschnitt sank massiv. Die
Strasse hatte zum Teil so grosse Löcher, dass sich Kinder darin verstecken
könnten. An anderen Stellen war die ganze Strasse um 15 Meter verrutscht und
nur durch eine einspurige Notstrasse ersetzt worden. Dafür wurden wir mit
schönen Wetter und viel Grün entschädigt. Im dem riesigen Berggebiet werden vor
allem Früchte und Kaffee produziert. Fast alle Hänge sind bepflanzt und es
sieht aus, als gedeihe alles prächtig. Wir fuhren von El Bordo aus noch elf
Kilometer südlich, wo wir bei einem Schwimmbad einen Platz für die Nacht
fanden. Chrige ging sofort baden um ihre von Mückenstichen geplagten Füsse
abzukühlen. Ob das was hilft?
19. Mai
Bewölkter Himmel und eine bemerkenswerte Kulisse, das war es, was uns dieser
Tag brachte. Wir fuhren von El Bordo über die Panamericana via Pasto zur Laguna
de la Cocha. Die Strasse stieg zuerst nur langsam den Hängen entlang und wurde
dann, wie die Hänge links und rechts, steiler und steiler. An vielen dieser
Hänge sahen wir Felder, auf denen die Kolumbianer ihr Gemüse und vielleicht
auch Drogen anbauen. Wenn wir aber in diese steilen Hänge hinaufsahen, konnten
wir fast nicht begreifen, wie es möglich ist da zu arbeiten ohne abzustürzen.
Die Strasse war meist schlecht mit vielen Löchern, an einigen Stellen abgebrochen,
an anderen bis zu Mitte verschüttet. Der absolute Höhepunkt lag kurz vor dem
Kulminationspunkt auf der Strasse: ein Stein mit einem Durchmesser von zwei
Metern. Er war notdürftig mit gelben Klebeband markiert, aber wir sahen ihn
sehr spät und gerade noch rechtzeitig. Trotz dieser misslichen Umstände
erreichten wir schlussendlich unser Tagesziel das Chalet Suizo Guamuez.
20. Mai
Schon wieder ein letzter Tag. Wir fuhren auf 2.800 Metern los, kletterten auf
3.200 Meter, von da wieder auf 2.500 Meter hinunter, um dann mit 3.300 Meter
den höchsten Punkt des Tages zu erreichen. Eine halbe Stunde später waren wir
wieder auf 1.700 Meter, bevor es zur Grenze hin wieder auf 2.500 Meter anstieg.
Wir wissen jetzt, wieso die kolumbianischen Velorennfahrer in den Bergen so
stark sind. Wir fuhren von der Laguna de la Coche via Pasto an die Grenze zu
Ecuador bei der Ortschaft Tulcan. Da liessen wir, unterdessen schon routiniert,
die Ausreise im Pass bestätigen und gaben die temporären Importpapiere unseres
Gespannes ab. Das war es, good bye Kolumbien! Weiter geht es im
Tagebuch von Ecuador. |